Citizen Developer?
Der „Citizen Developer“ ist ein Begriff, der im Bereich No-Code / Low-Code entstanden ist. Es beschreibt die Möglichkeit, dass eine „normale“ Person die Befähigung erhält, ohne vorhandene Programmierkenntnisse eine Datenbank- und Softwareanwendungen zu entwickeln.
Das hört sich erst einmal gut an. Allerding muss man die Vorstellung, dass nun in Zukunft alle Mitarbeitenden zu potenziellen Softwareentwicklern werden, etwas differenzierter und auch mit einem gewissen Realismus betrachten.
Sicherlich ist die Entwicklung per No-Code / Low-Code, insbesondere mit ogo, um ein Vielfaches einfacher als mit herkömmlichen Mitteln – unserer Meinung nach gibt es keine einfachere Möglichkeit, eine komplexe Datenbankanwendung zu entwickeln als mit ogo :-). Dies bezieht sich aber nur auf die rein technische Umsetzung des Programms. Das gerät mit ogo beinahe zur Nebensächlichkeit – geschenkt. Es bedeutet aber nicht, dass es per se einfach ist, eine solche Anwendung zu entwickeln. Denn noch viel wichtiger als die eigentliche Technik ist das fachliche Know-how, wie eine Datenbank strukturiert sein muss und wie die Oberflächen gestaltet werden müssen, damit die Benutzer gut damit klarkommen und die Anwendung gerne benutzen.
Dies sind Skills, die eine gewisse Erfahrung und eine steile Lernkurve erfordern und die maßgeblich über den Erfolg eines Projektes entscheiden. Mitarbeitende, die hier zum „Citizen Developer“ werden möchten, sollten über technische Affinität verfügen und müssen mit einer gewissen Lernphase rechnen. Wir sprechen hier nicht von einer „Hello World“-Anwendung, das kann tatsächlich jeder, sondern von ausgewachsenen Softwarelösungen. Wenn ein Mitarbeitender entsprechende Befähigungen und Interesse daran hat, ist die aber eine gute Option, dass Mitglieder aus dem eigenen Team oder dem Unternehmen als Citizen Developer tätig werden.
Oder lieber Citizen Consultant?
Was wir aber viel wichtiger und entscheidender finden: alle Mitglieder der Fachbereiche und zukünftige Benutzer haben die Möglichkeit, sich als das zu betätigen, was wir als „Citizen Consultant“ titulieren. Sie kennen die Prozesse aus dem „ff“, wissen, was genau was sie benötigen und können direkt sagen, ob es so funktioniert wie es soll. Damit sind sie diejenigen, die als aktive Inhouse Berater den Software-Entwicklungsprozess maßgeblich bestimmen und gemeinsam mit dem ogo-Entwickler und/oder dem hauseigenen Citizen Developer die fertige, gemeinsame Lösung zu erarbeiten.
Der „Citizen Consultant“ hat damit aus unserer Sicht ein deutlich größeres Potenzial einen größeren Wirkungsbereich als der „Citizen Developer“, denn sie können ihr vorhandenes Know-how direkt in den Enwicklungsprozess mit einbringen.
Idealerweise spielen sich Citizen Developer und Citizen Consultant im Projektteam gegenseitig die Bälle zu.
Und selbstverständlich können Sie auch in Personalunion in Erscheinung treten.